Slowenien hat mit Luka Dončić, dem NBA-Superstar der Dallas Mavericks, einen prominenten Botschafter für seine Tourismusstrategie in den USA gewonnen. Der Basketballspieler nutzt seine globale Popularität, um die Vorzüge seines Heimatlandes – von den Alpen bis zur Adriaküste – hervorzuheben. Besonders seine Aktionen, wie die Präsentation seines Basketballschuhs am Bleder See, sorgen für internationale Aufmerksamkeit. Doch wie nachhaltig und wirksam ist diese Strategie wirklich?
Nachhaltigkeit im Fokus, aber mit Lücken
Slowenien präsentiert sich gerne als Vorreiter im nachhaltigen Tourismus. Das „Slovenia Green“-Programm hebt die Bemühungen hervor, umweltfreundliche Praktiken in den Tourismus zu integrieren. Dennoch stellt sich die Frage, ob diese Maßnahmen tiefgreifend genug sind oder eher ein Marketinginstrument darstellen.
Die Anreise aus den USA ist eine Herausforderung für das Nachhaltigkeitsversprechen. Der CO₂-Ausstoß transatlantischer Flüge steht in klarem Widerspruch zu den Zielen von Slowenien Green. Zwar werden authentische und umweltfreundliche Erlebnisse beworben, doch bleibt fraglich, wie viel der versprochene „grüne“ Tourismus tatsächlich dazu beiträgt, globale Herausforderungen zu bewältigen. Und im öffentlichen Nahverkehr besteht im Alpenland viel Nachholbedarf.
Abhängigkeit von Prominenten
Die Fokussierung auf Luka Dončić als Gesicht der Kampagne mag kurzfristig Aufmerksamkeit generieren, birgt jedoch Risiken. Erstens wird der Star viel Honorar kassieren, ein Hohn angesichts der geringen Löhne im Tourismus. Der Erfolg hängt auch davon ab, ob Slowenien in der Lage ist, abseits der Prominenz eine klare Identität zu präsentieren. Wäre es vielleicht es sinnvoller wäre, wenn die Touristiker aktiver sein würden. Diese wirken auf den Messen frustriert.
Kooperation für längere Aufenthalte
Um den Aufenthalt von Touristen aus Übersee attraktiver zu machen, könnte Slowenien verstärkt die Zusammenarbeit mit Nachbarländern wie Österreich und Italien suchen. Diese Länder bieten nicht nur komplementäre Erlebnisse – von Kulturmetropolen wie Wien oder Venedig bis zu einzigartigen Naturerlebnissen in den Alpen oder an der Adria –, sondern erhöhen auch die Attraktivität für längere Reisen. Reisepakete, die Slowenien als Teil einer größeren Europa-Tour integrieren, könnten den Aufenthalt für amerikanische Touristen verlängern und nachhaltiger gestalten. Gleichzeitig würde dies helfen, Slowenien stärker in den Kontext europäischer Highlights einzubetten. Doch wo sind diese Angebote?
Kooperation oder Konkurrenz?
Mit der Kampagne „Von den Alpen bis zur Adria“ positioniert sich Slowenien zusammen mit Kroatien und Österreich als Teil eines europäischen Reiseerlebnisses. Doch bleibt die Frage, wie Slowenien seine eigenen Stärken herausstellen kann, ohne im Schatten seiner bekannteren Nachbarn zu stehen. Italien und Österreich haben etablierte Märkte, während Slowenien für viele noch ein Geheimtipp ist. Selbstverständlich haben Italien und Österreich auch Berglandschaften und wollen diese fördern. Zu Kooperation im Hinblick auf die Kampagne ist mir nichts bekannt.
Fazit: Potenzial, aber Herausforderungen
Die USA-Kampagne von Slowenien Tourismus zeigt Potenzial, doch reicht ein Fokus auf Prominente und Nachhaltigkeit nicht aus, um langfristig erfolgreich zu sein. Neben klaren Strategien für eine eigenständige Identität sollte Slowenien stärker auf Kooperationen mit Nachbarländern setzen, um längere Aufenthalte zu fördern.
Slowenien präsentiert sich gut aufwändig auf den Messen, doch es rumort auch. Dies zeigten Gespräche mit den Ausstellern in Wien. Es wird zu viel zentral in Ljubljana entschieden. In den Regionen fehlt das Geld. Die Arroganz der Zentrale offenbarte sich mir auf der Ferien Messe in Wien, wo ich auf dem Stand abschätzig behandelt wurde. Die Verantwortlichen sind vorzeitig abgereist. Die Tanzgruppe hat mir zugesagt, dass um 16:00 Uhr ein Auftritt am Stand stattfindet, ein leeres Versprechen. Auch machen Gastländer oft eine «Afterwork Feier» mit den anderen Aussteller, auch ein solcher Anlass fehlte.
Für den Tourismus zählt vor allem die Begeisterung der Einheimischen. Ob die so glücklich sind über die millionenschweren Kampagnen in den USA?